Kabale und Bohnen |
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Thomas Schmid, Berliner Zeitung, 11.08.2010
In Guatemala führt ein Schweizer den Verband der
Kaffeekooperativen an - mit Erfolg. Doch dann kommt ihm ein Mordfall in
die Quere
GUATEMALA-STADT. Nebel hängt in den Bergwäldern. Am Horizont
erheben sich majestätisch der rauchende Volcan de Fuego und sein längst
erloschener Zwillingsbruder Volcan de Agua, der Feuervulkan und der
Wasservulkan. Dunkle Kaffeesträucher klettern die Hänge hoch.
Acatenango, nur eine Autostunde von der guatemaltekischen Hauptstadt
entfernt, liegt in einer paradiesischen Landschaft. Doch der Alltag ist
mühsam. Männer mit den scharfkantigen Gesichtern der Nachfahren der Maya
schleppen schwere Bündel Brennholz durchs Dorf. Im Waschhaus schrubben
Frauen in traditioneller indianischer Tracht Bettlaken, Hemden, Röcke
und Hosen. Es ist eine Welt jenseits von Elektroherd und Waschmaschine.
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Die mordenden Machos |
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Thomas Schmid, DIE ZEIT, 06.09.2007
In Guatemala werden gezielt und massenhaft Frauen ermordet. Ihre Henker bleiben straflos.
Mord an Frauen. Guatemala erschüttert die Welt mit einem Wort, das
erst nur Menschenrechtler benutzten, das nun aber auch Politikern
täglich über die Lippen geht: feminicidio. Schon hat das
Parlament Guatemalas eine »Kommission zur Untersuchung des Feminizids«
eingerichtet. Im vergangenen Jahr wurden in dem kleinen
mittelamerikanischen Land 582 Frauen ermordet, sagt die Polizei, dieses
Jahr schon 380. In den allermeisten Fällen handelt es sich um junge
Frauen, oft noch Mädchen, die aus armen Vierteln stammen. Warum Frauen?
Darauf gibt es keine klare Antwort, nur Spuren, die viel über die
brutale Realität erzählen, in der die Menschen in Guatemala leben.
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