Bolivien
Hochland gegen Tiefland PDF Drucken
Thomas Schmid - DIE ZEIT, 08.02.2007 Nr. 07

Ein Jahr ist Evo Morales, der erste indianische Präsident Boliviens, im Amt. Die Reichen fürchten seine Reformen, dabei schickt der Held der Kokabauern nun Truppen gegen die Armen.

Sucre ist eine architektonische Perle. Die verfassungsmäßige Hauptstadt Boliviens (La Paz ist nur der Regierungssitz) gehört zu den am besten erhaltenen Kolonialstädten Südamerikas: drei Dutzend Kirchen, drei Klöster, eine bald 400 Jahre alte Universität, der ehemalige Regierungspalast und die berühmte Casa de la Libertad. Hier, im »Haus der Freiheit«, wurde 1825 der unabhängige Staat Bolivien ausgerufen, hier sind auch die Ölgemälde mit den Porträts der wichtigsten Präsidenten versammelt, vom spanischstämmigen Simón Bolívar, dem »Befreier« Lateinamerikas und ersten Präsidenten des Andenstaates, bis hin zu Evo Morales, einem Abkömmling von Aymara-Indianern.
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Gas, Coca und Traktoren PDF Drucken
Thomas Schmid - DIE ZEIT 23.10.2003 Nr.44

Die Protestbewegung der Aymara-Indianer verhalf einem neuen Präsidenten in Bolivien zur Macht. Die Rebellen geben ihm neunzig Tage

La Paz
Am Schluss hatten sich die Ereignisse überstürzt. Es blieb nicht einmal mehr Zeit, die Präsidentenmedaille und das Zepter aus dem Tresor der Zentralbank herbeizuschaffen, und so leistete der 50-jährige Carlos Mesa seinen Amtseid ohne die Insignien der Macht – abgesehen von der Präsidentenschärpe. So geschah es am vergangenen Freitag, 22.30 Uhr. Während der frühere Journalist vor dem bolivianischen Kongress in La Paz seine Antrittsrede hielt, bestieg Gonzalo Sánchez de Lozada alias „Goni“ in Santa Cruz, 900 Kilometer östlich der Hauptstadt, eine Maschine der Lloyd Aéreo Boliviano und verließ das Land in Richtung Miami.
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Der Blick in die Welt, Thomas Schmid