Brasilien
Der gute Onkel Lula PDF Drucken

Thomas Schmid, DIE ZEIT, 28.09.2006, Nr. 40


In Brasilien versinkt die Partei des Präsidenten in Korruption. Doch wegen seiner erfolgreichen Sozialpolitik hat Lula da Silva am kommenden Wahlsonntag beste Chancen

Nichts als trockenes Gestrüpp und staubige Straßen, nur hier und da ein verkrüppelter Baum. Ein Esel trottet über den heißen Asphalt, einige abgemagerte Ziegen rupfen an graugrünen Sträuchern. Die Sonne brennt erbarmungslos auf die rissige Erde. Das ist der Sert
ão im Landesinneren des brasilianischen Nordostens.

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Sie wollen Land, nicht Krieg PDF Drucken

Thomas Schmid, DIE ZEIT vom 13.05.2004, Nr. 17

Brasiliens Linksregierung lässt sich mit einer Agrarreform Zeit - wie ihre Vorgänger. Jetzt greifen die Armen zur Selbstjustiz

Im Südwesten Brasiliens, etwas mehr als hundert Kilometer vom Urwald entfernt, liegt eine Stadt mit dem seltsamen Namen Presidente Prudente (Kluger Präsident). Vom Wohlstand ihrer 200 000 Einwohner künden ein paar Dutzend Hochhäuser, Parkanlagen, Banken, Supermärkte, saubere Straßen und adrette Häuser mit blank geputzten Autos in der Einfahrt. Keine Armut. Keine Bettler. Und rund um die Stadt fruchtbares Weideland, so weit das Auge reicht. Doch es kann der bravste Mann nicht in Frieden leben, wenn es den Kommunisten nicht gefällt.

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Dudu gegen Lulu PDF Drucken

Thomas Schmid - DIE ZEIT 29.04.2004 Nr.19


In Rocinha, dem größten Elendsviertel Brasiliens, herrscht Krieg. Zwei verfeindete Drogenbanden kämpfen um die Macht. 1200 Polizisten sind eingerückt

Der 21.April ist in ganz Brasilien ein Feiertag. Am 21. April 1792 wurde der Tiradentes (Zahnzieher) genannte Anführer einer liberalen Verschwörung gegen die portugiesische Kolonialmacht von Pferden auseinander gerissen. Sein Kopf wurde auf einen Pfahl gespießt und öffentlich ausgestellt. Am diesjährigen Feiertag hatte sich Viva Rio (Es lebe Rio de Janeiro), eine Organisation mit immerhin 800 Angestellten, die sich dem Kampf gegen die Gewalt verschrieben hat, etwas Besonderes ausgedacht: den dia del carinho, den „Tag der Liebe“. Den Bewohnern von Rocinha, eines Elendsviertels am Rande Rio de Janeiros, das von Drogenbossen beherrscht wird und seit zwei Wochen von über 1200 Militärpolizisten besetzt ist, sollte ein Zeichen der Solidarität überbracht werden: Kinderspielsachen und weiße Papierblumen.

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Der Blick in die Welt, Thomas Schmid