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Analyse - Debatte
Die beste aller schlechten Lösungen PDF Drucken

Berliner Zeitung, 24.09.2014


Der Friedensnobelpreisträger Barack Obama lässt - womöglich* unter Missachtung des Völkerrechts - Ziele in Syrien bombardieren. Ein Skandal!? Mag sein. Der weit größere Skandal jedenfalls ist, dass an einem Wochenende 130 000 Menschen vor dem mörderischen "Islamischen Staat" (IS) über die Grenze in die Türkei fliehen mussten, dass eine dschihadistische Soldateska Hunderte Frauen vergewaltigte, die religiösen Minderheiten der Christen und der Jesiden aus ihren Orten vertrieb, Tausende Zivilisten und Soldaten per Genickschuss ermordete, Geiseln die Kehle aufschlitzte.

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Es ist unser Meer PDF Drucken

Thomas Schmid, Berliner Zeitung, 18.09.2014


Es war hierzulande keiner Zeitung eine Schlagzeile mehr wert: Nach Angaben des Flüchtlingshilfswerks der Vereinten Nationen (UNHCR) ertranken 300 bis 500 Personen, als in der vergangenen Woche zwischen Malta und Kreta ein Schiff sank. Es ist wohl die größte Schiffskatastrophe auf dem Mittelmeer, seit Flüchtlinge aus Afrika und Nahost sich Seelenverkäufern anvertrauen, um Armut, Krieg und Terror zu entfliehen und sich in Europa eine Zukunft zu bauen. Am Sonntag verloren über 200 weitere Flüchtlinge vor der libyschen Küste ihr Leben. Etwa 800 Tote, unter ihnen über hundert Kinder, in wenigen Tagen. Massengrab Mittelmeer.

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Diesseits von Libyen und jenseits PDF Drucken

Thomas Schmid, Berliner Zeitung, 04.08.2014



An Kassandrarufen hat es nicht gefehlt. Die Libyer werden sich gegenseitig die Köpfe einschlagen, wenn Gaddafi gestürzt sei, hatten Kritiker der Nato-Intervention vor drei Jahren gewarnt. Stammeskämpfe ums Öl wurden prophezeit, ein Bild von Chaos und entfesselter Gewalt an die Wand gemalt. Und in der Tat: Heute bekämpfen sich allerlei Milizen, der Flughafen von Tripolis ist zerstört, Bengasi wird von Islamisten kontrolliert. Der Staat kollabiert.

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Nach dem Krieg ist vor dem Krieg PDF Drucken

Thomas Schmid, Berliner Zeitung, 19.07.2014

Die Waffen werden schweigen - morgen, in einer Woche, vielleicht auch erst in einem Monat. Dann wird man Bilanz ziehen. Die Palästinenser werden die Toten zählen, die Israeli die abgefangenen Raketen und die zerstörten Abschussrampen. Auf der einen Seite wird sich noch mehr mit Antisemitismus vermischter Hass aufgestaut haben, auf der anderen Seite noch mehr von Rassismus durchtränkte Verachtung. Und eine dauerhafte Lösung des Konflikts wird noch schwieriger werden.

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Die Sahelzone im Griff des Terrors PDF Drucken

Thomas Schmid, Frankfurter Rundschau, 22.05.2014


Die Bundesregierung hat recht, wenn sie in ihrem neuen Strategiepapier schreibt: „Afrika ist ein Kontinent im Aufbruch.“ Was das Wirtschaftswachstum betrifft, hat Afrika alle andern Erdteile abgehängt. In dem Teil des Kontinents, der südlich der Sahara liegt und der gemeinhin „Schwarzafrika“ genannt wird, wuchs das Bruttoinlandsprodukt in den meisten Staaten jährlich um fünf bis zehn Prozent. Afrika hat riesige Rohstoffvorkommen. Und der Appetit auf seine Bodenschätze, sein Erdöl, seine Diamanten, sein Kobalt und Bauxit ist gewaltig. Viele afrikanische Staaten haben vom Boom der Rohstoffpreise profitiert. „Afrika ist ein Kontinent der Zukunft und der Chancen“, heißt es im Strategie-Papier. Gewiss. Bloß stellt sich die Frage, ob es diese Chancen wahrnimmt, wahrnehmen kann, wahrnehmen will.

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Vom Premier zum Potentaten PDF Drucken

Thomas Schmid, Berliner Zeitung, 01.04.2014


Recep Tayyip Erdogan hat es noch einmal allen gezeigt. Er war schwer angeschlagen. Massiven Korruptionsvorwürfen begegnete er zuletzt selbstherrlich mit einem Verbot der Internet-Plattformen Youtube und Twitter. Dann der kluge Schachzug des machtbewussten Premiers: Er erklärte eine schlichte Kommunalwahl zum Plebiszit über sich und seine Politik - und gewann. Nun feiert er in Feldherrenart seinen Sieg und droht seinen Gegnern.

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Festung Schweiz PDF Drucken

Thomas Schmid, Frankfurter Rundschau, 10.02.2014


Es ist ein Resultat von nicht absehbarer Tragweite. Eine knappe Mehrheit der Schweizer Stimmbürger hat sich dafür ausgesprochen, die Zuwanderung von Ausländern zu beschränken. Die rechtspopulistische Schweizerische Volkspartei (SVP) hat sich damit gegen das gesamte politische Establishment durchgesetzt. Regierung und Parlament, sämtliche anderen großen Parteien wie auch Gewerkschaften und Arbeitgeberverbände hatten sich für ein Nein zur SVP-Initiative ausgesprochen.



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