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Das Eiland am Ende der Welt PDF Drucken

Thomas Schmid - DIE ZEIT 12.04.2006 Nr.16
Die vorkoloniale Geschichte der Osterinsel gilt als Lehrbeispiel für ökologische Selbstzerstörung – sogar Hollywood hat sich des Themas bemächtigt. Die eigentliche Tragödie der faszinierenden Insel im Pazifik begann jedoch erst mit Anbruch des 19. Jahrhunderts

Stünden da nicht diese rätselhaften Kolosse mit ihren langen Nasen, wäre uns das Eiland vielleicht so unbekannt wie irgendeines auf der Rückseite unseres Globus. Aber eben dort, in den unendlichen Weiten des Pazifiks, auf einem kleinen Flecken Erde, 163 Quadratkilometer groß, gibt es diese faszinierenden Statuen aus Vulkanstein, fast 900 an der Zahl, stumme Zeugen einer untergegangenen Kultur. Die Osterinsel – oder Rapa Nui, wie die Ureinwohner sowohl ihr Land als auch sich selbst bezeichnen – ist der einsamste bewohnte Ort der Erde, am weitesten entfernt von jeder andern menschlichen Siedlung. Die nächsten Nachbarn leben 2200 Kilometer weiter westlich auf den Pitcairn-Inseln; zum nächsten Festland, zur Küste Chiles im Osten, sind es gar 3700 Kilometer.

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Mit einer Nelke im Gewehr PDF Drucken
Thomas Schmid - DIE ZEIT 15.04.2004 Nr.17
Vor 30 Jahren stürzte die Armee in Portugal eine der ältesten Diktaturen des Westens. Es war der Auftakt zu einer neuen Ära, die ganz Europa die Freiheit brachte

Das Signal zum Aufstand gibt ein leises Liebeslied. „Ich wollte wissen, wer ich bin, was ich hier tu, wer mich verlassen hat, wen ich vergessen habe“, singt Paulo de Carvalho am 24. April 1974 nachts um 22.50 Uhr in einem portugiesischen Rundfunksender, „du kamst in Blumen gekleidet, ich habe dich entblättert, du gabst dich der Liebe hin, ich gab dir nichts…“ Es ist das Zeichen für den Beginn der militärischen Operationen. Doch nicht Carvalhos Lied E depois do adeus (Nach dem Abschied) geht in die Annalen ein, sondern Grândola vila morena (Grândola, braune Stadt), der populäre Song von Zeca Afonso über das Landstädtchen hundert Kilometer südlich von Lissabon, wo die lehmigen Straßen so braun sind wie die sonnengegerbten Gesichter der Landarbeiter.
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Alexander von Humboldt PDF Drucken
Von Thomas Schmid - GEO - 2004

Im hohen Alter drohte er in der Flut eingehender Postsendungen zu ertrinken. Wissenschaftler schickten ihre Traktate, Studenten ersuchten um Empfehlungsschreiben, Abenteurer fragten nach Reisetipps. Die meisten Absender aber waren einfache Bürger, die den Allwissenden um Rat baten.
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Der andere 11. September PDF Drucken
Thomas Schmid - DIE ZEIT 11.09.2003 Nr.38
Vor 30 Jahren bereitete Chiles Militär Salvador Allendes Traum vom demokratischen Sozialismus ein brutales Ende. Die Chronik eines Schreckenstages

Die Zeitzeugen sind sich einig: Es war die größte Demonstration, die Chile bis dato erlebt hatte. Vorsichtigen Schätzungen zufolge marschierten 700.000 Personen über die Alameda, den Prachtboulevard von Santiago, der Hauptstadt des Landes. Und immer wieder sangen sie ein Lied der populären Band Quilapayún, das mit dem Refrain endet: „El pueblo unido jamás será vencido!“ – Das geeinte Volk wird niemals besiegt! Das war am 4. September 1973, eine Woche bevor die Bomben fielen.
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Der Sturm auf die Moncada PDF Drucken

Thomas Schmid, DIE TAGESZEITUNG, 26.07.2003


Am 26. Juli 1953 fiel der Startschuss zur kubanischen Revolution: Castro wollte die Moncada-Kaserne von Santiago stürmen. 19 Soldaten starben beim gescheiterten Versuch, den der Revolutionsführer mit weniger als zwei Jahren Gefängnis büßte. Fünfzig Jahre später: Anfang April wurden auf Kuba 72 Dissidenten zum Teil zu über zwanzig Jahren Haft verurteilt. Sie hatten nur mit der Feder gekämpft. Ebenfalls im April wurden drei junge Männer füsiliert. Sie waren beim Versuch gescheitert, ein Schiff zu entführen.


Karneval in Kuba. In Santiago, der zweitgrößten Stadt der Insel, wo die Bevölkerung vorwiegend von schwarzer Hautfarbe ist, wurde wie immer am ausgiebigsten gefeiert. Salsa, Rumba, Cha-Cha-Cha. Man tanzte und lachte, und der Rum floss in Strömen.

Auch in einem verlassenen Bauernhaus der nahen Küstenstadt Siboney ging es hoch her. Zwei Frauen bügelten Berge gelber, selbst geschneiderter Armeeuniformen. Männer schleppten Karabiner, Jagdflinten und Revolver herbei, die in Ziehbrunnen und unter den Dielen versteckt gelegen hatten.

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Der Blick in die Welt, Thomas Schmid