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Analyse - Debatte


Keine Angst vor den Muslimbrüdern PDF Drucken
Thomas Schmid, Berliner Zeitung 02.02.2011


Bei ihrem Besuch in Jerusalem betonte Angela Merkel, dass sich Deutschland der Sicherheit Israels zutiefst verpflichtet fühle. Das gehört zum diplomatischen Kanon. Das Existenzrecht Israels, das die Bundeskanzlerin schon vor drei Jahren zur deutschen Staatsräson erklärt hatte, steht nicht zur Debatte, wohl aber eine wankende Sicherheitsarchitektur. Israel macht sich Sorgen um die Entwicklung in Ägypten. Das ist verständlich, denn jede demokratische Öffnung in Kairo wird den Muslimbrüdern mehr Macht bescheren.

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Träume vom arabischen Domino-Stein PDF Drucken
Thomas Schmid, Berliner Zeitung, 27.01.2011


China war den Kommunisten anheimgefallen, ein Teil Koreas ebenfalls, und auch Indochina war bereits infiziert. Wenn ein Staat fällt, befand US-Präsident Dwight D. Eisenhower 1954, dann klappen die andern zusammen wie Domino-Steine. Mit der Domino-Theorie begründeten die Amerikaner dann ihre militärische Intervention in Vietnam 1965. Als sie zehn Jahre und drei Millionen Tote später geschlagen abzogen, war nicht nur ganz Vietnam kommunistisch, auch Laos und Kambodscha waren gefallen.

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Die Unvollendete PDF Drucken
Thomas Schmid, Berliner Zeitung, 22.01.2011


Der Diktator ist im Exil. 33 Mitglieder seiner Entourage, die sich die halbe Wirtschaft des Landes unter den Nagel gerissen hat, sitzen in Haft. Die vor Kurzem noch omnipräsente Staatspartei schmilzt wie Schnee in der Sonne. Die Jasmin-Revolution hat gesiegt. Tunesien ist frei, freier denn je, seit es vor 55 Jahren die Kolonialherrschaft abschüttelte.

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Europas Mitschuld PDF Drucken
Thomas Schmid, Berliner Zeitung, 17.01.2011


Am Schluss ging alles schneller als gedacht, und die Tunesier rieben sich täglich die Augen. Am Donnerstag verkündete ihr Präsident, der 23 Jahre an der Macht war, er wolle nicht lebenslänglich, sondern nur bis 2014 im Amt bleiben. Am Freitag flüchtete er ins Ausland. Am Samstag wurde sein Nachfolger, keine 24 Stunden im Amt, schon wieder durch einen neuen Mann ersetzt. Vieles erinnert - bei allen evidenten Unterschieden - an den Untergang der DDR vor über 20 Jahren. Die Menschen hatten die Angst und damit auch jeden Respekt vor der etablierten Macht verloren. Jedes Zugeständnis, mit dem der diskreditierte Potentat die Proteste eindämmen wollte, hätte vor einem Monat noch seine Position gestärkt, bewies nun aber nur noch seine Schwäche. Jeder Schritt, den er tat, kam zu spät.

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Ein verlorenes Jahr PDF Drucken
Thomas Schmid, Berliner Zeitung, 12.01.2011


Der Goudou-Goudou, wie die Haitianer das Erdbeben in ihrer kreolischen Landessprache lautmalerisch nennen, dauerte 37 Sekunden. Dann lag Port-au-Prince in Trümmern. Der Nationalpalast, die Kathedrale, der Justizpalast, die Nationalbank, die Universität, das Hauptquartier der UN-Mission, 180 Regierungsgebäude und 105000 Häuser - alles Ruinen, unter ihnen begraben 230000 Menschen. Es ist heute ein Jahr her.

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Der Blick in die Welt, Thomas Schmid