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Die vergessenen Soldaten PDF Drucken
Thomas Schmid, Berliner Zeitung, 13.03.2014



Im südwestfranzösischen Dörfchen Buglose erinnern sich nur noch wenige Alte an das Lager, in das die Wehrmacht afrikanische Männer sperrte. Nun kämpft eine Gruppe von Rentnern dafür, dass endlich auch der Kriegsgefangenen aus den französischen Kolonien gedacht wird.



Schuld ist "Klaus". Wenn "Klaus" nicht gewesen wäre, stünden sie jetzt nicht hier mit Pickel, Spaten und Vesperbrot. Wenn "Klaus" nicht gewesen wäre, hätte die kleine Gruppe von Rentnern gar nicht zusammengefunden. "Klaus" kam vor fünf Jahren vom Golf von Biskaya herüber, durchquerte Südfrankreich, um durch die Straße von Bonifacio, die Korsika und Sardinien trennt, zu entschwinden. Der Wirbelsturm hinterließ eine Schneise der Verwüstung. Beim Dörfchen Buglose, zwei Autostunden südlich von Bordeaux, bekannt für seine Wallfahrtskirche, entwurzelte er sämtliche Bäume. Er legte altes Gemäuer frei, das überwuchert im Wald versteckt lag, in einem Wald, den es nun nicht mehr gibt.
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Les soldats oubliés PDF Drucken
Thomas Schmid, Berliner Zeitung, 13.03.2014

Dans le petit village de Buglose, situé au sud-ouest de la France, seuls quelques anciens se souviennent encore du camp dans lequel la Wehrmacht emprisonnait des hommes africains. Désormais, un groupe de retraités se bat afin que l’on se souvienne enfin des prisonniers de guerre issus des colonies françaises.

Tout est la faute de « Klaus ». Sans « Klaus », ils ne seraient pas là aujourd’hui, munis de piolets, de bêches et d’un casse-croûte. Sans « Klaus », le petit groupe de retraités ne se serait jamais rassemblé. « Klaus » arriva du Golfe de Biskaya il y a cinq ans. Il traversa le sud de la France pour finalement disparaître sur la route de Bonifacio qui sépare la Corse et la Sardaigne. Sur son passage, l’ouragan dévasta la région. Vers le petit village de Buglose, situé à deux heures de route au sud de Bordeaux et connu pour sa basilique Notre-Dame de Buglose - lieu de pèlerinage, l’ouragan déracina tous les arbres. Il rendit ainsi visibles les vieilles murailles qui, jusque-là, étaient restées dissimulées par la forêt – forêt qui, désormais, n’existe plus.

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Das andere Tessin PDF Drucken
Thomas Schmid, Berliner Zeitung, 15.02.2014




In der italienischsprachigen Schweiz war die Zustimmung zur Volksinitiative „Gegen Masseneinwanderung“ am höchsten. Weshalb bloß?


Es gibt das Tessin der tiefblauen Seen, der glasklaren Flüsse, der Kastanienwälder und der malerischen Bergnester mit ihren Häusern aus schwerem grauen Granit, das Tessin, wo man unter der Pergola zum Formaggino, dem süßlichen Käse, einen Nostrano trinkt, den lokalen Rotwein - serviert im traditionellen Boccalino, dem kleinen Weinkrug. Es ist das Tessin, das sich dem Fremden als „Sonnenstube der Schweiz“ anpreist, als Urlaubsparadies. Und es gibt das andere Tessin. Es gibt Stabio.


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Gefahr für den Apfelbaum PDF Drucken

Thomas Schmid, Berliner Zeitung, 04.02.2014


Am Sonntag stimmen die Eidgenossen über eine Begrenzung der Zuwanderung ab. Zur Debatte steht das Verhältnis zwischen der Schweiz und der Europäischen Union.


Zürich. Der Mann steht breitbeinig in der Landschaft. Die Ärmel hat er hochgekrempelt. Man sieht seine kräftigen Armmuskeln. Über dem Kopf hält er mit beiden Händen eine Axt. Sie wird gleich mit Wucht hinuntersausen und eine weitere Kerbe in den Stamm schlagen. "Der Holzfäller" ist das bekannteste Werk des Schweizer Malers Ferdinand Hodler. Kaum ein Eidgenosse, der das 1910 entstandene Bild nicht kennt. Jetzt holt der Holzfäller auf Plakaten und in Zeitungsinseraten wieder zum Schlag aus. Wird auf Hodlers Bild aber ein hoher Baum gefällt, von dem nur der lange Stamm sichtbar ist, setzt der Mann nun zum finalen Schlag gegen einen Apfelbaum an, der pralle rote Früchte trägt.

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Der versperrte Weg nach Europa PDF Drucken

Thomas Schmid, Berliner Zeitung, 07.12.2013


Die EU setzt auf neue Konzepte, um Flüchtlinge von ihren Grenzen fernzuhalten. Eine Reise zu den Außenposten des Kontinents


Diese Geschichte könnte in Warschau beginnen, in einem supermodernen Wolkenkratzer aus Glas im Zentrum der polnischen Hauptstadt. Nur ein unscheinbares Schild weist darauf hin, dass dort auf fünf der 25 Etagen Frontex, die EU-Agentur für Grenzsicherung, ihr Hauptquartier aufgeschlagen hat. Dort wird die Verteidigung der Festung Europa organisiert. Diese Geschichte könnte auch in Brüssel beginnen, wo Eurosur ausgebrütet wurde, das Europäische Grenzüberwachungssystem, das vor wenigen Tagen in Kraft trat: Frontex wird fortan mit Hafenbehörden, Küstenwachen und Grenzschutz der einzelnen Staaten vernetzt, in dieses Verbundsystem werden Daten von Satelliten und Drohnen eingespeist. Die Festung Europa wird künftig nicht mehr an ihren Toren verteidigt, sondern weit draußen im außereuropäischen Raum. Aber beginnen wir diese Geschichte auf einer kleinen Insel, die zu einer traurigen Berühmtheit gelangt ist: Lampedusa.

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Der Blick in die Welt, Thomas Schmid