Eine gerechte Sache Drucken
Thomas Schmid - DIE ZEIT 03.04.2003 Nr.15
1989 ließ US-Präsident George Bush 24000 Soldaten in Panama einmarschieren, um den Schurken Nr. 1 zu fassen: General Manuel Noriega

Kurz vor Mitternacht schrecken Schüsse die Gäste des noblen Marriott-Hotels auf. US-Marineinfanteristen stürmen den kleinen Flughafen Paitilla am Rand der Innenstadt und zerstören ein Flugzeug: den Privatjet des Generals Manuel Antonio Noriega – Panamas Armeechef, der eigentliche starke Mann im Land, darf auf keinen Fall entwischen. Es kommt zu einem Scharmützel. Vier US-Soldaten werden von der Flughafenwache erschossen. Es sind die ersten Toten dieses seltsamen Krieges.

Die eigentliche Invasion beginnt eine Stunde später. Am 20. Dezember 1989, 0.46 Uhr, schlägt in Panama-Stadt eine Rakete ein und trifft das Hauptquartier Noriegas. Kurz danach fordert ein US-Offizier die Soldaten der Machos del Monte, einer Elitetruppe, die der Diktator vor seinem verbarrikadierten Gebäude postiert hat, übers Megafon auf, sich zu ergeben und ihren Chef auszuliefern. Als sie sich weigern, lässt die Antwort der Amerikaner nicht auf sich warten. Die Kaserne wird mit schwerer Artillerie beschossen und aus der Luft bombardiert. Bald stehen in Chorrillo ganze Straßenzüge in Flammen. Das Armenviertel, in dessen Zentrum sich das Hauptquartier befindet, besteht vorwiegend aus einfachen Holzhäusern; sie sind zu Beginn des 20. Jahrhunderts für die Arbeiter errichtet worden, die den Panamakanal bauten. Hier haben die „Bataillone der Würde“, paramilitärische Verbände Noriegas, viele Anhänger. Es kommt zu Straßenkämpfen. Inwieweit Noriegas Leute selbst Häuser angezündet haben, ist noch heute umstritten – genauso wie die Zahl der Toten in Chorrillo; gewiss sind es einige hundert.
24000 US-Soldaten marschieren in den nächsten Stunden in ganz Panama ein. Die Hälfte von ihnen ist erst am Vortag aus Kalifornien und North Carolina zu den US-Stützpunkten in der Kanalzone eingeflogen worden, wo schon regulär 13000 GIs stationiert sind. Die Invasoren haben das Land innerhalb von wenigen Tagen unter Kontrolle. Doch von Noriega fehlt jede Spur.

Colin Powell entwirft den Operationsplan
US-Präsident George Bush hat die Operation Just Cause (Gerechte Sache) aus vier Gründen befohlen: „um das Leben von US-Bürgern zu schützen, den demokratischen Prozess wiederherzustellen, die Unversehrtheit der Panamakanalverträge zu wahren und Manuel Noriega zu ergreifen“. Die ersten drei Gründe konnten schon damals nicht so recht überzeugen. Zwar ist es richtig, dass – Grund Nummer eins – vier Tage vor der Invasion panamaische Soldaten einen US-Leutnant erschossen hatten. Aber zu solch blutigen Provokationen, übrigens auf beiden Seiten, war es in den vergangenen Jahren schon mehrmals gekommen, ohne martialische Konsequenzen. Was den von Bush beschworenen „demokratischen Prozess“ anbetraf (Grund Nummer zwei), so lehrt die historische Erfahrung, dass die USA sich nie sonderlich um die Menschen- und Bürgerrechte auf ihrem lateinamerikanischen „Hinterhof“ gekümmert hatten. Insofern erschien Bushs plötzliches Engagement etwas überraschend. Und – Grund Nummer drei – die Verträge über den Panamakanal (bis zum 1.Januar 2000 sollte die Kanalzone, 1903 an Washington abgetreten, von den USA zurückgegeben werden) hatte Noriega nie infrage gestellt. Bleibt Grund Numero vier: „Manuel Noriega zu ergreifen“. Daran allerdings zeigte Bush ein eminentes Interesse, und dieses Ziel war denn auch wohl der entscheidende Grund für die Intervention.
Tatsächlich hatten die USA Noriega zum Lieblingsfeind erklärt, im Schurken-Ranking gleichauf mit Ghaddafi und noch vor Saddam Hussein oder Kim Il Sung. Für manchen US-Journalisten hieß er nur „Schlange“ oder „Sumpfratte“. Dabei war das bilaterale Verhältnis viele Jahre lang durchaus prächtig gewesen. George Bush und Manuel Noriega hatten sich 1976 in Washington bei einem Arbeitsessen kennen gelernt: Beide waren sie die Geheimdienst-Chefs ihrer Länder. Und der CIA-Boss Bush beschloss in jenem Jahr, seinem Amtskollegen aus Panama weiterhin jährlich 110000 Dollar zu überweisen. 16 Jahre lang, von 1971 bis 1987, stand Noriega mit nur kurzen Unterbrechungen auf der Gehaltsliste des amerikanischen Geheimdienstes.
Dass er in Rauschgiftgeschäfte verwickelt war, wussten US-Behörden seit 1985.William Casey, von 1981 an CIA-Chef, teilte später mit, man habe von Noriegas Beziehungen zu Drogenhändlern sehr wohl Kenntnis gehabt, doch habe der Mann den USA „in Mittelamerika, vor allem in Nicaragua, wertvolle Hilfe geleistet“. In Nicaragua hatten 1979 die linksgerichteten Sandinisten das 1936/37 mit US-Hilfe installierte Terrorregime des Somoza-Clans gestürzt und die Macht übernommen; Noriega war ihnen zu Hilfe gekommen und hatte Waffen aus Kuba besorgt. Nun aber ließ er, während er nach außen hin weiter die Sandinisten unterstützte, in seinem Land ihre Gegner ausbilden, die von Washington bezahlten so genannten Contras.
Trotz all dieser treuen Dienste, die der Mann in Panama den USA leistete, fiel er schließlich doch in Ungnade. Da war zum einen, 1987, die Entdeckung der CIA, dass Noriega auch für den kubanischen Geheimdienst arbeitete. Zum anderen hatten im Februar 1988 in Florida zwei Gerichte den General unter Anklage gestellt. Zwar war Noriega gerade noch wegen seines angeblich entschiedenen Kampfs gegen die Rauschgiftkriminalität von der US-Drogenbekämpfungsbehörde DEA schriftlich belobigt worden, doch jetzt sah sich der starke Mann Panamas selber mit dem Vorwurf des Drogenhandels und der Geldwäsche konfrontiert. Ein schwerwiegender Vorwurf – denn just in jenem Monat hatte die US-Regierung die Drogen zur größten Bedrohung der amerikanischen Gesellschaft erklärt.
Noriega, ein Mulatte, geboren 1938, aufgewachsen in einfachsten Verhältnissen, wurde 1983 Chef der Nationalgarde (wie sich die Armee nannte) und damit eigentlicher Machthaber im Land. Zwei Jahre zuvor war Panamas langjähriger Diktator Omar Torrijos, der sich 1968 an die Macht geputscht hatte, bei einem mysteriösen Flugzeugabsturz ums Leben gekommen. Torrijos war vor allem in den unteren Gesellschaftsschichten ein durchaus populärer Mann. Er hatte dem Land Sozialreformen verordnet, die mittelamerikanischen Guerillabewegungen unterstützt und mit US-Präsident Jimmy Carter die Rückgabe der Kanalzone ausgehandelt. 1978 erlaubte er Parteien, gründete selber die Revolutionäre Demokratische Partei (PRD), die bis zur Invasion der USA die Partei der Militärs bleiben sollte.
Doch trotz dieser politischen Öffnung – die Armee bestimmte auch weiterhin die Geschicke des Landes. Das zeigte sich schon bald nach Torrijos’ Tod. 1984 verhalf Noriega, der neue Armeechef, mit unlauteren Methoden Ardito Barletta zum Sieg bei den Präsidentschaftswahlen. Das störte die USA nicht, weil Barletta auch ihr Kandidat war. Doch dann wurde 1985 der Oppositionspolitiker Hugo Spadafora tot aufgefunden, kurz nachdem er angekündigt hatte, über den Drogen- und Waffenschmuggel Noriegas auszupacken.
Als Präsident Barletta unerwartet den Mord verurteilte und eine umfassende Aufklärung des Verbrechens versprach, zwang ihn Noriega zum Rücktritt und ersetzte ihn durch einen neuen Vertrauensmann namens Erick Arturo Delvalle. Es nützte nichts. Nach neuen Enthüllungen über die Verstrickung Noriegas in den Mord an Spadafora bildete sich eine weite, vor allem von den Mittelschichten getragene Oppositionsbewegung; auf Massendemonstrationen verlangte sie den Rücktritt des Generals. Washington stützte den Protest und sperrte im August 1987 die Wirtschafts- und Finanzhilfe für Panama. Unter dem geballten Druck der Opposition und der USA rang sich Präsident Delvalle im Februar 1988 schließlich durch, Noriega, der ihn eingesetzt hatte, abzusetzen. Doch der General berief schon kurz danach, zu nächtlicher Stunde, einen Teil des Parlaments ein und ließ Delvalle des Amtes entheben. Neuer Präsident von Noriegas Gnaden wurde nun Manuel Palma.
Delvalle flüchtete sich auf einen US-Stützpunkt und rief von dort zum Generalstreik auf. Die USA sperrten alle Zahlungen für die Nutzung ihrer Stützpunkte am Kanal und froren die Guthaben der panamaischen Nationalbank in den USA ein. Das Bargeld, in Panama seit eh und je der US-Dollar – eine eigene Währung hat das Land nicht –, wurde knapp, und die Regierung musste ihren Beamten das Gehalt schließlich in Reis, Bohnen, Zucker und Mehl auszahlen. Doch Noriega saß Krise und Protest aus. Ein Putschversuch im März 1988 scheiterte. Der Armeechef höhnte fröhlich: „Die Kugeln meiner Feinde schmecken mir wie Küsse.“
Im März 1989 fanden Präsidentschafts- und Parlamentswahlen statt. Sie endeten im inszenierten Chaos: Urnen wurden geklaut, Soldaten vertrieben Wahlbeobachter mit Schüssen. Als sich dennoch ein klarer Sieg der Opposition und ihres Kandidaten Guillermo Endara abzuzeichnen begann, annullierte Noriega kurzerhand die Wahlen.
Der friedliche Weg, den General loszuwerden, war gescheitert. So versuchten Noriegas Gegner wieder den militärischen. Am 3. Oktober 1989 meuterte die Brigade Urracá und besetzte das Hauptquartier der Armee, dessen Verteidigung ihr oblag. Die Amerikaner hatten auf Bitten der Putschisten zwei Zufahrtsstraßen abgeriegelt. Dem eingeschlossenen Machthaber gelang es jedoch, telefonisch das ihm treue Bataillon 2000 herbeizuordern. Sechs Stunden lang setzten die Meuterer den Armeechef fest, und zweimal fragten sie bei dem nur 600 Meter entfernten Südkommando der US-Streitkräfte nach, wie sie ihren Gefangenen den amerikanischen Behörden überstellen könnten. Doch das Unternehmen scheiterte. Noriegas Männer vom Bataillon 2000 kämpften sich den Weg ins Hauptquartier frei. Die Putschisten ergaben sich, Noriega erschoss einen von ihnen eigenhändig noch im Hauptquartier. Weitere neun Meuterer wurden später füsiliert.
Schon kurz nach den Ereignissen macht in Washington der Vorwurf die Runde, die USA hätten die Putschisten nicht konsequent genug unterstützt und eine goldene Chance verpasst, den Diktator vor die Schranken der US-Justiz zu bringen. Währenddessen kostet Noriega seinen Triumph aus. Am 15.Dezember beschließt das Parlament in Panama-Stadt, ihn zum Regierungschef und zum „obersten Führer der nationalen Befreiung“ zu ernennen. Zudem erklärt es Panama „im Kriegszustand mit den USA“. Am nächsten Tag wird der US-Leutnant Robert Paz erschossen. Nun ergreift Bush die Gelegenheit, den Ruf eines „Waschlappens“, den ihm die Hardliner schon angehängt haben, ein für alle Mal loszuwerden, und befiehlt die Operation Just Cause.
Verantwortlich für den Einsatzplan zeichnet General Colin Powell, Stabschef der US-Streitkräfte. Es wird ein schneller Erfolg: Militärisch haben die GIs das Land innerhalb von wenigen Tagen unter Kontrolle. Zwar leisten noch einige Garnisonen Widerstand. Aber die an Zahl und Waffen überlegenen US-Soldaten lassen ihnen keine Chance. In Panama-Stadt begnügen sich die Invasoren damit, die strategisch wichtigen Punkte zu besetzen. Gegen die „Bataillone der Würde“, die viele Viertel terrorisieren, gehen sie in den ersten Tagen kaum vor. Und da es auch keine Polizei mehr gibt, wird die Stadt tagelang geplündert. Noch am 20. Dezember, dem ersten Tag der Invasion, meldet sich im regierungseigenen Sender Canal 2, den US-Streitkräfte besetzt haben, Guillermo Endara zu Wort. Der Mann, der neun Monate zuvor um seinen Wahlsieg geprellt wurde, ist kurz nach Mitternacht auf einem US-Stützpunkt vereidigt worden. Panama hat einen neuen Präsidenten. Doch noch ist Noriega nicht gefasst.
Am Heiligen Abend flüchtet der Diktator, der vier Tage lang von Versteck zu Versteck gehetzt ist, in die Botschaft des Vatikans. 500 Soldaten und Dutzende Panzer umzingeln das Gebäude. Papst Johannes Paul II. gibt bekannt, er werde Noriega nicht an die Besatzungsmacht ausliefern, wolle ihm aber auch kein politisches Asyl gewähren. So wird dieser einfach zum „Gast“ erklärt.

Lautsprecher beschallen die Vatikanbotschaft: „Go to Hell“
Eine Lösung ist nicht in Sicht, zumal die USA kategorisch erklärt haben, dass eine Ausreise des Generals in ein Drittland nicht infrage komme. Und der Papst steht im Wort. Nun setzt José Sebastián Laboa, der Nuntius, seinen Gast, dem er schon am ersten Tag die Waffen abgefordert hat, unter Druck. Er stellt ihm die Klimaanlage ab, Alkohol gibt es keinen, und der Fernseher ist kaputt. Zudem übermittelt er den Amerikanern die Botschaft, sie dürften die Nuntiatur stürmen, falls Noriega ihn zur Geisel nehme, und lässt dies vorsichtshalber seinen Gast wissen. Draußen haben die US-Einheiten für psychologische Operationen 10000-Megawatt-Lautsprecher aufgestellt. Tag und Nacht beschallen sie das Gebäude mit ohrenbetäubendem Rock – vorzugsweise mit Songs wie Go to Hell , Beat it und Nowhere to run. Der Nuntius, selbst entnervt, bittet schließlich die Amerikaner, die Musik auszumachen. Umso lauter tobt jetzt, von den Amerikanern im Zaun gehalten, ein Pöbel, der nach Lynchjustiz giert.
Nach elf Tagen gibt Noriega auf. Als er das Gelände verlässt, nehmen ihn US-Soldaten fest. In einem Hubschrauber wird er zu einem Stützpunkt geflogen. Dort nimmt ihn die DEA in Empfang und setzt ihn in eine Sondermaschine nach Miami. Kaum wird bekannt, dass der Diktator weg ist, bricht in der Stadt unbeschreiblicher Jubel aus. Jetzt werden die US-Soldaten allgemein willkommen geheißen. Ihre Anwesenheit, die Besatzung, ist der Preis der Freiheit. Die GIs schaffen Sicherheit. Viele Panamaer geben (gegen eine Belohnung von 150 Dollar) ihre Waffen ab. Die Polizei wird neu aufgebaut, gemeinsam patrouillieren ihre Beamten mit US-Soldaten.
Doch bald macht sich Unmut über die ausbleibende Wirtschaftshilfe breit. Nicht einmal die zu Noriegas Zeit konfiszierten 200 Millionen Dollar will Washington herausrücken. Schließlich tritt der schwergewichtige neue Präsident in einen elftägigen Hungerstreik, nicht aus Protest gegen die USA, so betont er, sondern aus Solidarität mit den Armen. Böse Zungen allerdings behaupten, der „Honigkuchen“, das „Schleckermaul“, wie der 53-jährige Endara im Volk heißt, wolle nur abspecken, um bei seiner anstehenden Hochzeit neben der 24-jährigen Braut ein wenig frischer auszusehen.

Präsident Bush im Kokosnusshagel
Schon ein Jahr nach der Invasion, im Dezember 1990, demonstrieren in Panama-Stadt zwischen 50000 und 100000 Menschen gegen die Wirtschaftspolitik der Regierung – und die Präsenz der US-Truppen im Land. Von den 420 Millionen Dollar, die Bush als Wirtschaftshilfe zugesagt hat, sind höchstens 100 Millionen ausgeschüttet worden. Der Rest bleibt an die Unterzeichnung eines neues Rechtsabkommens geknüpft, welches allerdings das Bankgeheimnis gefährden würde: Die USA wollen die Geldwäsche bekämpfen, und Panama fürchtet um einen der kargen Trümpfe, die es wirtschaftlich zu bieten hat – seine dubiose Attraktion als Finanzplatz. Als Bush im Juni 1992 zu Besuch kommt, fliegen ihm Kokosnüsse entgegen. Fluchtartig verlässt er die Rednertribüne in Tränengasschwaden.
Die ersten freien Wahlen seit 1968, seit der Machtergreifung General Torrijos‘, gewinnt 1994 ausgerechnet Ernesto Pérez Balladares, der Kandidat der PRD, der Partei Torrijos‘, der Partei der Militärs. „Torrijos lebt, obwohl er tot ist“, sagt der Wahlsieger, „und Noriega ist tot, obwohl er noch lebt.“
Fünf Jahre später wird Mireya Moscoso, die Witwe des einst von Torrijos gestürzten Arnulfo Arias, zur Präsidentin gewählt. Demokratische Machtwechsel – dies immerhin wäre eine schöne Folge des Interventionsschocks – scheinen in Panama normal zu werden. Am Silvesterabend 1999 ziehen die USA vertragsgemäß ihre letzten Soldaten aus der Kanalzone ab; Verhandlungen über einen Vertrag, der ihnen weiterhin eine Truppenpräsenz ermöglicht hätte, waren im Jahr zuvor überraschend geplatzt. Und 2001 wird Panama, die berüchtigte „Waschmaschine“, sogar von der Schwarzen Liste jener Länder gestrichen, denen die OECD vorwirft, beim Kampf gegen die Geldwäsche nicht zu kooperieren. Manuel Antonio Noriega aber sitzt immer noch in den USA im Gefängnis, 1992 wegen Drogenhandels und Geldwäsche zu 40 Jahren Gefängnis verurteilt.
Offiziell kamen bei der Intervention 539 Menschen um, darunter 314 Mitglieder von Noriegas Nationalgarde, 202 Zivilisten und 23 US-Soldaten. Doch wahrscheinlich war der Preis für Noriegas Sturz wesentlich blutiger: Allein unter der Zivilbevölkerung haben, so schätzen neutrale Beobachter, über tausend Menschen ihr Leben lassen müssen – für die gerechte Sache.