Ordnung muss sein! |
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Thomas Schmid, Berliner Zeitung, 17.12.2012
Am Schluss ging alles ganz
schnell. Am 30. November peitschten die Islamisten im Eilverfahren ihren
Entwurf einer neuen Verfassung durch. Am 1. Dezember erklärte Präsident
Mohammed Mursi, in zwei Wochen werde über diese abgestimmt. Gestern
strömten die Ägypter zu den Urnen. Die Islamisten marschieren durch.
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Das Versagen der Eliten |
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Thomas Schmid, Berliner Zeitung, 10.10.2012
Es ist der erste Besuch der deutschen Bundeskanzlerin in
Athen seit Ausbruch der Finanzkrise. Der Besuch kommt spät, mindestens
zwei Jahre zu spät. Zu spät auch äußerte die Regierungschefin des
reichsten EU-Staates ihr Mitgefühl für die notleidenden Griechen.
"Es blutet einem schon das Herz", meinte sie vor Kurzem angesichts
bevorstehender weiterer Kürzungen der Renten. Da erntete sie in Athen
nur noch Spott. Ein Gewerkschaftssprecher rief mitfühlend zu Blutspenden
auf.
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Der syrische Knoten |
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Thomas Schmid, Berliner Zeitung, 21.07.2012
Niemand weiß, wie man dem Töten Einhalt gebieten kann. Allein vorgestern, am blutigen Donnerstag, starben über 300 Menschen - mehr als an jedem andern Tag, seit die Arabellion vor 16 Monaten auch Syrien erreicht hat. Inzwischen hat der Aufstand 17000 Todesopfer gefordert, soviel wie in Libyen bis zum Sturz Gaddafis - nur sieht es in Syrien danach aus, dass die schlimmste Zeit noch bevorsteht.
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Zwischen Wut und Angst |
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Thomas Schmid, Berliner Zeitung, 21.05.2012
Die Griechen haben falsch gewählt, jetzt müssen sie noch mal
an die Urne. Und damit nicht wieder alles schief geht, hagelt es
allenthalben schlecht verblümte Wahlempfehlungen - vor allem aus
Deutschland, zuletzt von Außenminister Guido Westerwelle,
Bundesbankpräsident Jens Weidmann und von Finanzminister Wolfgang
Schäuble, der recht scheinheilig betont, er habe "nicht die Absicht, in
den griechischen Wahlkampf einzugreifen".
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Der Fußball als Waffe der Politik |
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Thomas Schmid, Frankfurter Rundschau, 03.02.2012
Wie schon bei den Pogromen gegen die Kopten versuchen
obskure Kräfte in Ägypten, Angst vor dem Chaos zu schaffen, um Rufe nach
der starken Hand zu mehren. Die Gewalt im Stadion war nicht spontan.
Ägypten trauert – drei Tage lang, verordnet vom herrschenden
Militärrat. Mindestens 74 Tote am Rande eines Fußballspiels! Dass es
sich um Opfer eines spontanen Gewaltausbruchs handelt, glaubt in Ägypten
niemand. In der Tat, vieles spricht dagegen. Der Fußball ist in
Ägypten ein Politikum, nicht erst seit vorgestern, dem schwarzen
Mittwoch.
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Täuschung und Enttäuschung |
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Thomas Schmid, Berliner Zeitung, 30.12.2011
Dreimal – in Tunesien, Marokko und Ägypten – wurde in diesem
Jahr in der arabischen Welt gewählt, und dreimal haben die Islamisten
gewonnen. Die Enttäuschung ist groß. Bei jenen, die vor einem Jahr in
Tunis und Kairo Kopf und Kragen riskiert haben und jetzt mit ansehen
müssen, wie die Trittbrettfahrer der Revolution Wahlsiege einheimsen.
Aber auch hierzulande, hat man doch weithin angenommen, die Länder
jenseits des Mittelmeers würden sich jetzt gewissermaßen auf den Weg in
die Moderne aufmachen.
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Keine Angst vor Islamisten! |
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Thomas Schmid, Berliner Zeitung, 26.10.2011
Kommt nach dem arabischen Frühling der
islamistische Winter? Wird Tunesien, wo die arabische Revolution
begonnen hat, schon bald ein islamistischer Staat?Wird in der Retrospektive der arabische Aufbruch schon bald als
kurzes Intermezzo zwischen zwei Diktaturen erscheinen, als ein
Aufflackern der Fackel der Freiheit im Kontinuum der Finsternis?
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