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Hilflos schaut die Welt dem Drama zu |
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Thomas Schmid, BERLINER ZEITUNG, 19.05.2008
Birmas Generäle blockieren die Hilfe. Doch diese militärisch durchzusetzen, scheint aussichtslos
Vor der Küste Birmas wartet ein französisches Kriegsschiff mit 1 500 Tonnen Lebensmitteln an Bord. Das reicht immerhin, um 100 000 Menschen 15 Tage lang zu ernähren. Doch ungerührt verweigern Birmas Generäle dem Schiff die Erlaubnis anzudocken. Selbst nach ihren Angaben hat die Katastrophe schon 78 000 Todesopfer gefordert. Die Uno spricht sogar von über 100 000 Toten. Wenn nichts geschieht, ist wegen des Mangels an sauberem Wasser mit Seuchen zu rechnen, die - so befürchtet die renommierte Hilfsorganisation Oxfam - über eine Million Menschen das Leben kosten könnte, Sekundärtote quasi als Folge unterlassener Hilfeleistung.
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Streit zwischen Nachbarn |
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Thomas Schmid, BERLINER ZEITUNG, 30.04.2008
Wenn
Sie einen Schweizer Banker aus dem Fenster hüpfen sehen, hüpfen Sie
gleich hinterher, es gibt bestimmt was zu verdienen!" So spottete der
große französische Aufklärer Voltaire vor 250 Jahren. Die Schweiz
zählte damals zu den ärmsten Landstrichen Europas. Heute ist sie eine
Wohlstandsinsel mitten in der Europäschen Union, der sie gar nicht
angehört. Ihren Reichtum verdankt sie gewiss nicht nur, aber eben auch
ihren Banken, in denen schätzungsweise ein Drittel des gesamten
Vermögens lagert, das weltweit von deren Besitzern über die Grenzen
ihres eigenen Staates transferiert wurde.
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Berlusconi ante portas |
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Thomas Schmid - Berliner Zeitung, 12.04.2008
Weshalb ein Mann, der in Europa als Skandalnudel gilt, in Italien die Wahlen gewinnen könnte Mag sein, dass noch ein Wunder geschieht. Vielleicht verliert ja Silvio Berlusconi mit seinem Bündnis "Volk der Freiheit" die italienischen Parlamentswahlen. Zu hoffen wagt es kaum noch jemand. Aber selbst dann stellt sich die Frage, weshalb ungefähr die Hälfte des aktiven italienischen Wahlvolks die Regierung einem Mann anvertrauen will, der in etwa 20 Strafverfahren verwickelt war und der als Ministerpräsident in seiner letzten Amtsperiode eine Reihe Gesetze mit dem ausschließlichen Ziel durchgepaukt hat, sich selbst vor dem Gefängnis zu retten.
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Blochers Rache |
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Thomas Schmid - Berliner Zeitung - 7.4.2008
Die stärkste Partei der Schweiz will die Justizministerin aus ihren Reihen ausschließen Die Schweiz war ein ruhiges, friedliches Land, politisch stabil und auch etwas langweilig - bis der Mann kam, der die politische Landschaft aufmischte: Christoph Blocher, zwar nicht Präsident, aber der eigentliche Führer der rechtspopulistischen Schweizerischen Volkspartei (SVP). Seither ist der Ton in der politischen Auseinandersetzung rauer geworden. Kabale und Intrigen haben Hochkonjunktur. Ein neuer Akt im helvetischen Drama ist eröffnet: Die SVP, mit 29 Prozent der Wählerstimmen stärkste Partei der Schweiz, will die Justizministerin Eveline Widmer-Schlumpf, aus ihrer Partei ausschließen.
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Der große Sprung |
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Thomas Schmid - DIE ZEIT Nr.17 vom 19.04.2007, S.12
Es hätte weit schlimmer kommen können. Die insgesamt knapp zwei Tonnen Sprengstoff, in drei Autos geladen, explodierten nicht auf der belebten Rue Didouche Mourad in Algiers, nicht auf einem quirligen Markt, nicht vor einer vollen Moschee, sondern vor einem Polizeikommissariat, vor einer Kaserne der Gendarmerie und vor dem Regierungspalast. 30 Menschen starben bei den Attentaten in Algier in der vergangenen Woche. Den Terroristen von al-Qaida im islamischen Maghreb ging es offenbar nicht darum, möglichst viele Menschen zu töten. Noch nicht. Das kann sich ändern. Für die Machthaber Algeriens hingegen hätte es kaum schlimmer kommen können. Während die Armee schon seit zwei Wochen eine größere Gruppe von Terroristen in den Bergen der Kabylei umzingelt halten, schlugen die Islamisten im Herzen der Hauptstadt zu, vor dem weiträumig gesicherten Sitz der Regierung. Dabei schien der Krieg doch zu Ende.
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